Malaysia ist das ideale Land für “Asien-Einsteiger”, da es einerseits über eine hochmoderne Infrastruktur verfügt, sowie über Hotelanlagen, die auch dem höchsten westlichen Anspruch genügen, aber zugleich weniger überlaufen ist als das benachbarte Thailand , dessen beliebteste Ferieninseln und der damit verbundene Tourismus sich heute kaum noch von einschlägigen Hotspots am Mittelmeer unterscheidet.
Zugleich bietet der Vielvölkerstaat Malaysia ein einzigartiges Gemisch an interessanten kulturellen Sehenswürdigkeiten wie die vielen farbenprächtigen chinesischen Tempel, die sich mit den nicht minder farbenprächtigen hinduistischen Tempeln der indischen Minderheit und den hochmodernen Moscheen der Malaien abwechseln. Auch die Natur von Malaysia sucht ihresgleichen – traumhafte Palmenstrände, tiefer Dschungel und malerische Teeplantagen lassen das Herz jedes Naturfreundes und Wanderers höher schlagen.
Erstbesucher bleiben an der Westküste
Dabei sollte nicht übersehen werden, dass Malaysia in großen Teilen ein sehr konservatives islamisches Land ist, in dem westlicher Tourismus und seine Gepflogenheiten auf weniger Toleranz stoßen als beispielsweise in Thailand oder Vietnam. Für Erstbesucher empfiehlt sich daher die Westküste der malaysischen Halbinsel, die am weltoffensten und modernsten ist. Hier finden sich nicht nur die beiden großen Metropolen Singapur und Kuala Lumpur, sondern auch historisch bedeutsame Orte wie Melaka und Georgetown auf der Insel Penang und mehrere wunderschöne Ferienorte wie Port Dickson, Batu Ferringhi auf Penang und natürlich die Langkawi Islands .
An der Ostküste der Halbinsel haben sich ebenfalls einige Ferienorte und Hotspots in Sachen Malaysia Tourismus entwickelt, darunter die Perhentian Islands und die bei Tauchern und Wassersportlern sehr beliebte Insel Tioman . Doch insgesamt ist diese Region wesentlich konservativer ausgeprägt als der Westen. Das hat vor allem historische Gründe: Die Westküste an der Straße von Melaka ist seit Jahrhunderten vom internationalen Handel geprägt: Die Portugiesen und Niederländer ließen sich in Melaka nieder, die Briten machten Penang zu einem wichtigen Handelsstützpunkt und gründeten auf dem Festland riesige Gummibaum- und Teeplantagen. Kuala Lumpur, erst Mitte des 19. Jahrhundertes von Chinesen am schlammigen Zusammenfluss von Klang und Gombak gegründet (der Name Kuala Lumpur bedeutet wörtlich “schlammiger Fluss”), entwickelte sich zu einer der modernsten Wirtschaftsmetropolen Asiens mit dem lange Zeit höchsten Gebäude der Welt, den Petronas Towers.
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Tourismus im Osten von Malaysia
Der Osten Malaysias blieb jedoch von dieser Entwicklung weitgehend unberührt. Noch heute blickt man hier mit skeptischem Auge auf die “verwestliche” Westküste und die “sittenlose” Hauptstadt. Individualreisende sollten hier besonders auf angemessene Kleidung achten und den Einheimischen mit großem Respekt begegnen. Dies gilt im gleichen Maße für die Provinzen Sabah und Sarawak in Ost-Malaysia, die ebenfalls eher traditionell geprägt sind.
Die Natur achten
Nachdem die malaysische Natur jahrzehntelang hemmungslos für den Fortschritt und den Tourismus ausgebeutet wurde und der Regenwald auf der Halbinsel den vielen Plantagen für die Produktion von Gummi, Palmöl und Tee zum Opfer fiel, hat sich auch in Malaysia allmählich die Erkenntnis durchgesetzt, dass der noch vorhandene Urwald und seine Bewohner zu schützen ist. Touristen sollten hier aktiv mithelfen und sich geführten Wanderungen anschließen, statt auf eigene Faust durch den Dschungel zu ziehen. Sie können dort nicht nur großen Schaden anrichten, sondern durchaus auch Gefahr laufen, sich zu verirren. Respekt vor der Natur ist auch auf dem Meer geboten, zum Beispiel beim Tauchen im populären Tunku Abdul Rahman Marine Park vor Sabah mit seiner fragilen Unterwasserwelt. Hier ist aktiver Schutz durch den Tourismus dringend notwendig.