Tioman gilt als eine der schönsten Inseln nicht nur von Malaysia, sondern von ganz Südostasien, die sich im Gegensatz zu vielen anderen Urlaubszielen ihre natürliche Schönheit bewahrt hat. Einer der Gründe ist die Vorschrift, dass kein Gebäude auf der Insel höher als drei Stockwerke sein darf – große Hotelkomplexe wurden so vermieden. 1958 wurde die Insel Tioman vor der Ostküste der malaysischen Halbinsel weltweit bekannt: Allerdings nicht unter ihrem echten Namen, sondern als Bali H’ai, das Südseeparadies aus dem US-Musical “South Pacific”, das auf Tioman verfilmt wurde.
Tioman Airport
Auch der Flughafen von Tioman sieht wenig Betrieb: Er wird nur derzeit nur von einem Flughafen in Malaysia (Kuala Lumpur (Subang)) und Singapur aus angeflogen. Das winzige Gebäude beherbergt lediglich eine kleine Bar und einen noch kleineren Duty Free Shop (nur für die Flüge nach Singapur ). Trotzdem besitzt der Tioman Airport einen gewissen Ruhm als einer der zehn beängstigendsten Flughäfen der Welt: Grund dafür ist der Landeanflug, bei dem die Piloten erst ganz zum Schluss eine 90 Grad-Kurve fliegen müssen, um dann die Maschine sehr schnell zum Stehen zu bringen: Ansonsten kommt es zu einem Frontalzusammenstoß mit den Bergen.
Um zwei dieser Berge im Süden der Insel – Die “Dragon Peaks” Nenek Si Mukut und Batu Sirau – drehen sich auch die wichtigsten Legende vom Tioman: Angeblich entstanden sie, als eine chinesische Drachenprinzessin von China nach Singapur flog, um dort ihren Prinzen zu besuchen. Auf Tioman legte sie eine kurze Rastpause ein und verliebte sich in die schöne Insel. Sie beschloss für immer in Malaysia zu bleiben und ihr Rücken wurde zu den heutigen Bergen.
Zentraler Anlaufpunkt in der Geschichte
Viele Jahrhunderte lang war Tioman eine verschlafene kleine Insel, auf der die Menschen von der Fischerei und dem Landbau lebten. Zu den wichtigsten Erzeugnissen gehören bis heute Kokosnüsse und andere tropische Früchte. Jedoch waren die Bewohner lange nicht so isoliert wie viele andere Insulaner in Südostasien. Denn die exponierte Lage Tiomans im südchinesischen Meer sorgte dafür, dass immer wieder Handelsschiffe aus China, Arabien und schließlich auch aus Europa vor Anker gingen um sich auf dem Weg nach China und Siam mit Trinkwasser und Holz zu versorgen. Während des zweiten Weltkriegs wurde Tioman von den Japanern erobert, die nach 1945 jedoch wieder abziehen mussten. Mehrere Schiffswracks auf dem Meeresboden erinnern an diese Phase in der Geschichte der Insel und locken heute Taucher an.
Insgesamt leben etwa 3.000 einheimische Malaien in sechs verschiedenen Kampungs (Dörfern) auf der Insel, auch wenn die Einwohnerzahl in den touristenstarken Monaten stark ansteigt. Bis in den 80er Jahre dämmerte Tioman in einem Dornröschenschlaf dahin und nur wenige Abenteurer und Backpacker verirrten sich auf die Insel, die von der US-Zeitschrift TIME schon eine Dekade zuvor zu einer der schönsten Inseln der Welt bestimmt worden war. Doch der große Tourismusboom spielte sich weiter nördlich, im Nachbarland Thailand ab. Erst im Jahre 1986 wurde das erste Resort auf Tioman eröffnet und der Flughafen gebaut. Doch noch immer liegt Tioman weit hinter den Langkawi Inseln oder den Ferieninseln Thailands zurück. Dies ist jedoch auch von Vorteil für die Insel, die sich so ihre paradiesische Ruhe erhalten kann.
Heute kommen neben Familien aus Malaysia und Singapur vor allem Taucher aus aller Welt nach Tioman, sowie Individualreisende und Backpacker auf der Suche nach Ruhe und einer unberührten Natur, die ihresgleichen sucht.