Der Vielvölkerstaat Malaysia bietet Besuchern eine große Auswahl an Tempeln aus verschiedenen Kulturkreisen und anderen religiösen Stätten. Nicht nur in der Hauptstadt des Landes befinden sich viele unterschiedliche Tempel, man kann diese überall im Land verteilt antreffen.
Chinesische Tempel in Malaysia
Der wohl bekannteste, größte und schönste chinesische von diesen ist der Kek Lok Si auf der Insel Penang, der sich auf halber Höhe auf dem Penang Hill in der Nähe der Hauptstadt Georgetown befindet. Der Name Kek Lok Si kommt aus der Hokkien Sprache und bedeutet “Tempel des höchsten Glücks” und gilt als größtes buddhistisches Gebäude in ganz Südostasien. Jedes Jahr strömen tausende Besucher und Pilger in diesen farbenprächtigen Ort, mit dessen Bau 1890 begonnen wurde. 1930 wurde die siebenstöckige weiße Pagode der 10.000 Buddhas fertiggestellt, deren Kombination aus chinesischen, thailändischen und birmanischen Elementen die Verbundenheit des Mahayana und Theravada-Buddhismus ausdrücken soll. 2002 kam eine neue 30 Meter hohe Statue der Göttin Guan Yin hinzu, für die in den folgenden Jahren eine neue Pagode mit herrlich detailliert geschnitzten Holzpfeilern errichtet wurde. In den 30 Tagen nach dem chinesischen Neujahr ist dieser Ort von tausenden Lichtern wunderschön erleuchtet und bleibt bis spät in die Nacht hinein für Besucher geöffnet.
Zu den heute bedeutendsten chinesischen Tempeln der Hauptstadt Kuala Lumpur gehört der Thean Hou Tempel auf dem Hügel Robson Heights, der von der hainanesischen Gemeinde zu Ehren der “Himmlischen Mutter” Tian Hou in den 80er Jahren errichtet wurde. Im Tempelgebäude verschmelzen buddhistische, taoistische und konfuzianische Elemente zu einer harmonischen Einheit. Neben der wichtigsten Göttin Tian Hou werden hier auch die Göttinnen Guan Yin und Shui Wie Sheng Niang verehrt.
Es gibt jedoch noch weitere Tempelstätten in Malaysia, die auch von Touristen gerne besucht werden: Der Wat Chetawan in Klang Valley bei Kuala Lumpur wurde von König Bhumibol Adulyadej von Thailand höchst selbst gefördert und darf am Eingang die königlichen Insignien tragen. Der Wat Chaiya Mangkalaram in Georgetown auf Penang ist berühmt für den 33 Meter langen liegenden Buddha, die drittlängste liegende Buddhastatue weltweit. Hier gibt es auch den einzigen burmesischen Tempel des Landes, den Dhammikarama in Pulau Tikus, ganz in der Nähe des Wat Chaiya Mangkalaram. Für Touristen bietet sich daher vor allem auf Penang eine hervorragende Gelegenheit, die unterschiedlichen Baustile der chinesischen, thailändischen und burmesischen Gebäude zu vergleichen, die alle dem Buddhismus gewidmet sind.
Auch im historischen Herzen von Melaka befindet sich eine ähnliche Gruppierung: Hier stehen der chinesische Cheng Hoon Teng, der hinduistische Sri Poyatha Vinayagar Moorthi Tempel und die Kampung Kling-Moschee dicht beieinander.
Indische und tamilische Gebäude
Die vielen indischen und tamilischen Immigranten errichteten zudem eine Vielzahl hinduistischer Tempelgebäude in Malaysia. Das berühmteste hinduistische Heiligtum des Landes sind die Batu Caves am Rande von Kuala Lumpur mit ihren prachtvollen Statuen und Schreinen. Das wichtigste heilige Gebäude der Hauptstadt ist der Sri Mahamariamman Tempel in der Innenstadt, wo in jedem Jahr zum Thaipusam-Festival die Pilger zu den Batu Caves aufbrechen.
Die meisten hinduistischen Gebäude in Malaysia wurden von südindischen Tamilen erbaut und sind für ihre farbenfrohen detailreichen Türmchen und Kuppeln bekannt, die Vimanam und Gopuram genannt werden. Auf ihnen tummeln sich dutzende indische Gottheiten und andere Symbole. Eine tamilische Besonderheit ist auch die Verehrung des Gottes Murugan, der der Hindu-Gottheit Shiva entspricht. Der Nattukkottai Chettiar Tempel in Penang ist ebenfalls Murugan gewidmet.
Muslimische Moscheen
Die Moscheen der Muslimen in Malaysia nehmen sich gegenüber den farbenprächtigen Tempeln der Buddhisten und Hindus meistens recht nüchtern aus. Neben der futuristischen Nationalmoschee (Masjid Negara) in Kuala Lumpur lohnt sich ein Besuch der “blauen Moschee” im Vorort Shah Alam, der Sultan Salahuddin Moschee. Die schöne alte Jamek Moschee im Herzen von Kuala Lumpur ist derzeit geschlossen.
Weitere Highlights sind die Kristall-Moschee und die schwimmende Moschee Tengku Tengah Zaharah in Kuala Terengganu und die “chinesische Moschee” von Pasar Rantanu Panjag, die auf ganz eigene Weise chinesische und islamische Architektur miteinander verbindet.