Eines vorweg: Malaysia ist kein klassischer “Hotspot” zum Surfen. An der Westküste der Halbinsel gibt es für erfahrene Surfer überhaupt keine Herausforderungen, da es kaum Wind gibt und entsprechend wenige Wellen. Selbst auf den Langkawi Islands, die viele Wassersportmöglichkeiten wie Wasserski, Kitesurfing und Jetski-Fahren anbieten, werden kaum Surfbretter verliehen, weil es sich einfach nicht lohnt.
An der Ostküste der Halbinsel kommt es zur Monsun-Zeit von November bis März zu stetigem Wind mit hohem Wellengang, der das Surfen zu einem echten Vergnügen macht. Leidenschaftliche Surfer, die eine echte Herausforderung suchen, werden in Malaysia jedoch enttäuscht: Bessere Ziele sind die Mentawai Islands oder Bali in Indonesien , wo das ganze Jahr über ideale Bedingungen zum Surfen herrschen.
Windsurfen ist in Malaysia so gut wie unbekannt. Alle genannten Surfangebote beziehen sich auf das klassische Surfen ohne Segel.
Surfen an der Ostküste von Malaysia
Neben der Insel Tioman und den Perhentians Islands , die Wassersportler, Taucher und Sonnenanbeter gleichermaßen anlocken, ist vor allem der Ort Cherating nördlich von Kuantan als Surf-Mekka bekannt. Cherating ist ein klassischer, extrem entspannter Ferienort, an dem sich Backpacker, Langzeiturlauber und Aussteiger am langen Sandstrand, in billigen Ferienbungalows und noch billigeren Bars tummeln.
Mehrere Surfschulen wie Cherating Point und Satu Suku bieten den Verleih von Longboards und Shortboards an, sowie stundenweise Lektionen für Anfänger oder “Learn to Surf”-Weekends, bei denen zwei Übernachtungen, der Surfbrettverleih, drei Unterrichtseinheiten und mehrere Stunden freies Üben enthalten sind. Für Fortgeschrittene gibt es zusätzliche Kursangebote, die einen Ausflug zu einem weiteren Surfrevier enthalten.
Weiter südlich ist Tanjung Resang bei Mersing ein beliebter Ort mit guten Wellen, der zur Monsun-Zeit im Winter viele Surfer anzieht. Das Sea Sports Resort bietet sowohl den Verleih von Surfbrettern als auch Wochenendkurse für Anfänger an.
Der Urlaubsort Desaru im Südosten der Halbinsel ist vor allem bei Besuchern aus dem benachbarten Singapur beliebt, doch der fast 22 Kilometer lange Strand ist nie überlaufen. Leihboards und Unterricht sind günstig zu bekommen.
Seit dem Quiksilver Best Surf Contest 2011 ist auch der Strand Batuk Burok bei Kuala Terengganu auf der internationalen Surfkarte angekommen. Wer hier surfen will, muss jedoch sein eigenes Brett mitbringen, da es derzeit weder eine Schule noch einen Surfbrettverleih gibt.
Eine Alternative ist der Wasserpark Sunway Lagoon bei Kuala Lumpur : Das künstliche Wellenbad ist so groß, dass Surfer die Wellen dort regelmäßig nutzen. Übrigens auch eine prima Möglichkeit für Anfänger, das Surfen in einer kontrollierten Umgebung auszuprobieren.
Borneo
Auf Borneo sind die Surfmöglichkeiten ebenfalls sehr begrenzt und auf die Monsunzeit beschränkt. An der Westküste von Sabah, rund um die Hauptstadt Kota Kinabalu, hat sich erst in den letzten Jahren eine nennenswerte Surfszene entwickelt. Zu diesem Zeitpunkt gibt es jedoch weder Surfschulen noch einen Verleih von Surfboards. Da an den Stränden von Sabah auch keine Badeaufsicht besteht, wagen sich Surfer auf eigene Gefahr in die Wellen. Die frisch gegründete Sabah Surfing Association plant jedoch bald Surfunterricht anzubieten. Die beliebtesten Orte zum Surfen sind Tanjung Aru , Nexus Beach in Tuaran und Kudat .
In Sarawak gibt es eigentlich gar keine Surfmöglichkeiten. Dies hinderte den Franzosen Antony Colas jedoch nicht daran, die Flutwellen des Flusses Batang Lupar, von den Einheimischen “benak” genannt, zum Surfen zu nutzen. Der Clou an der Sache – im Wasser wimmelt es von Krokodilen. Zweimal im Jahr kommt es zum “benak” Phänomen, bei dem sich zwei Fluten vereinigen und mit meterhohen Wellen auf die Stadt Sri Aman zurasen. Wer nicht als Mahlzeit für Krokodile enden will, sollte auf eine Nachahmung des Stunts verzichten.