Etwa zwei Drittel der Oberfläche von Malaysia ist von tropischem Regenwald bedeckt. Manche Teile des Regenwaldes sind bis zu 130 Millionen Jahre alt. Die Regenwälder des Landes gehören zu den artenreichsten Regionen weltweit, insbesondere auf Borneo, wo auf jeden Hektar Land 240 verschiedene Baum- und Pflanzenspezies kommen. Das Land bietet Natur pur!
Fortschreitende Abholzung und Monokulturen durch den Anbau von Ölpalmen und Kautschukbäumen bedrohen die Natur und somit den Regenwald von Malaysia jedoch stark. Die Regierung versucht nun entgegen zu steuern, indem die Abholzung mit jedem Jahr um 10% reduziert werden soll. Zudem wurden mittlerweile 28 Nationalparks eingerichtet und auch der Tourismus wurde in sehr empfindlichen Ökoregionen stark eingeschränkt, zum Beispiel auf der bei Tauchern sehr beliebten Insel Sipadan.
Regenwald auf der Halbinsel von Malaysia
Auf der malaysischen Halbinsel befinden sich fünf große Nationalparks, in denen der uralte Regenwald noch vorhanden ist. Die Wichtigsten davon auf der Halbinsel sind der Taman Negara Nationalpark und der Endau Rompin Nationalpark. Dazu kommen zahlreiche weitere Schutzgebiete im Landesinneren, sowie an den Küsten, wo die wichtigen Mangrovenwälder unter Schutz stehen. Die wichtigsten Meeresschutzgebiete von Malaysia befinden sich an der Ostküste, darunter der Pulau Redang Marine Park.
Besuchern stehen mehrere Wanderwege im Taman Negara Nationalpark offen, die durch den 130 Millionen Jahre alten Wald führen. Man ht die Möglichkeit einmalige Einblicke in die Natur zu erhalten. Auch Bootsfahrten auf dem Sungai Tembeling sind eine gute Möglichkeit den Regenwald aus der Nähe unter sachkundiger Führung zu erleben. Der Park ist zudem das letzte Rückzugsgebiet bedrohter Tierarten. Dazu gehören der malaysische Tiger, das Sumatra-Nashorn und der asiatische Elefant. Auch der scheue Perlenpfau kommt nur noch im Nationalpark in freier Wildbahn vor.
Natur auf Borneo
Die Insel Borneo besitzt eine unvergleichliche Artenvielfalt und ist damit das beliebteste Ziel für Naturliebhaber in Südostasien. In den beiden malaysischen Provinzen Sabah und Sarawak auf Borneo gibt es insgesamt 23 Nationalparks, die diese Artenvielfalt schützen sollen. Zudem wird gemeinsam mit Indonesien und den Philippinen an einem großen Projekt gearbeitet, um das Meer von Sulu zwischen den drei Ländern in einen großflächigen Marine Park zu verwandeln. Große Probleme bereitet neben der unkontrollierten Abholzung der Regenwälder auch die Fischerei, die Dynamit einsetzt und damit die Lebensräume der Schildkröten zerstört.
In Sarawak verschwanden bereits 80% des ursprünglichen Regenwaldes und außerhalb der Schutzgebiete ist kaum noch etwas davon vorhanden. In Sabah sieht es etwas besser aus, da hier riesige Landstriche im Nationalpark Crocker Range und dem angrenzenden Kinabalu geschützt wurden. In Sabah leben heute auch noch die meisten wilden Orang Utans, deren Bestand in den letzten Jahrzehnten stark geschrumpft ist.
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Wer keine mehrtägigen Trekking Touren durch den Wald unternehmen will, findet auch in der Nähe der Großstädte Möglichkeiten, einen kurzen Einblick in dieses einzigartige Ökosystem zu gewinnen. In Kuala Lumpur befindet sich zum Beispiel das Forest Reserve Institute of Malaysia (FRIM) mit 1.528 Hektar Regenwald, einer heute verlassenen Siedlung der Orang Asli und einem Canopy Walk durch die Baumwipfel. Ein Besuch im FRIM ist natürlich nicht mit einer Tour durch einen der Nationalparks zu vergleichen, aber ein lohnenswertes Abstecher für alle, die wenig Zeit mitbringen.