Eines vorweg: die Mount Kinabalu Besteigung in Malaysia ist nur in Begleitung eines erfahrenen, lizensierten Führers erlaubt. Auch Alleinreisende können am Parkeingang einen Führer mieten. Von hier aus kann man mit einem zweitägigen Aufstieg von Timpohon über Laban Rata zum Gipfel und zurück. Zusätzlich können Porter (Gepäckträger) angeheuert werden, die 10 kg Gepäck zwei Tage lang tragen. Diese Kosten fallen zusätzlich zur Erlaubnis zur Gipfelbesteigung an (zahlbar am Parkeingang zusammen mit dem Eintritt in den Mount Kinabalu Nationalpark).
Der Aufstieg erfolgt in der Regel über zwei Tage. Am ersten Tag führt das längere Teilstück entweder vom Timpohon Gate oder von Mesilau nach Laban Rata, wo übernachtet wird. Um 2 Uhr morgens geht es dann weiter auf den Gipfel. Die Strecke von Timpohon ist etwa 6 Kilometer lang, die Strecke von Mesilau 8 Kilomter lang. Die Distanz zwischen Laban Rata und dem Gipfel beträgt zwar nur noch 2,7 Kilometer, doch diese bestehen aus steil ansteigenden glatten Felswänden, die im Schein der Taschenlampen bewältigt werden müssen, um den Sonnenaufgang vom Gipfel zu erleben.
Kleidung für den Mount Kinabalu
Für den ersten Tag ist normale Kleidung bzw. Wanderausrüstung ausreichend. Am besten sind mehrere Lagen dünner Kleidung, die nach Bedarf aus- oder angezogen werden können. Wanderschuhe oder zumindest hochwertige Turnschuhe sind unbedingt notwendig. Für den zweiten Tag sind warme Pullover, wasserfeste Jacken, Handschuhe und eine Mütze notwendig. Verpflegung muss selbst mitgebracht werden. In Laban Rata besteht noch einmal eine Möglichkeit, Wasserflaschen nachzufüllen. Wichtig ist auch Sonnenschutzmilch. Zwar fühlt sich die Sonne am Gipfel nicht sehr warm an, doch sie kann schnell zu Sonnenbrand führen. Wer keine eigene Taschenlampe besitzt, kann am Parkeingang eine mieten. Ideal sind Stirntaschenlampen, die beide Hände frei lassen.
Die eigentliche Besteigung
Viele Wanderer stürmen zu Beginn eifrig drauflos und machen auf halber Strecke schlapp. Daher ist es von Anfang an wichtig, die eigenen Kräfte sorgfältig einzuteilen und es locker angehen zu lassen. Eine langsame Besteigung hilft außerdem Höhenkrankheit zu vermeiden. Entlang der Strecke befinden sich mehrere Schutzhütten mit Toiletten und Trinkwasser. Die meisten Mount Kinabalu Gipfelwanderungen beginnen morgens zwischen 8 und 9 Uhr. Wer körperlich in guter Verfassung ist, kann auch um 10 oder 11 Uhr noch aufbrechen – wird dann aber beim Aufstieg immer wieder die langsameren Gruppen überholen müssen.
Die bekanntere Route beginnt am Timpohon Gate in 1.866 Meter Höhe. Wer seine Energie konservieren will, nimmt vom Visitor Center den Minibus-Shuttle und spart so die einstündige Wanderung bergan nach Timpohon. Der erste Abschnitt der Wanderung führt am Wasserfall von Carson’s Falls durch den Regenwald nach Layang Layang, wo die hohen Bäume durch Rhododendron abgelöst werden. Schon bald gibt die Natur den ersten Ausblick auf die umliegenden Berge und Regenwälder frei und entlang der Strecke sind wilde Orchideen und Nepenthes-Pflanzen zu sehen.
Nach etwa fünf Stunden ist Laban Rata und die Baumgrenze des Kinabalu in 3.272 Meter Höhe erreicht. Der Rastplatz bietet ein Hostel mit Vier-Bett-Zimmern, ein einfaches Restaurant und einen kleinen Laden für Batterien, Tabletten und Verpflegung. Für die Wanderer wird abends ein großes Selbstbedienungsbüffet angeboten. Daneben stehen mehrere kleine Hütten mit eigener Kochnische zur Übernachtung zur Verfügung. Manche Wanderer kehren von Laban Rata nach einer Pause wieder um oder machen sich nach einer Übernachtung wieder auf den Rückweg.
Früher Start zum Gipfel
Wer den Gipfel erklimmen will, muss um 2 Uhr morgens aufstehen. Die Besteigung beginnt im Schein der Taschenlampen über nackte Felsen bei starkem Wind. An manchen Abschnitten müssen Seile benutzt werden, um sich an den Felsen hochzuziehen bis die Schutzhütte von Sayat-Sayat in 3.668 Meter Höhe erreicht ist. Auch wenn der Gipfel jetzt nur noch einen Kilometer entfernt ist, nimmt das letzte Teilstück noch einmal gut zwei Stunden in Anspruch. Wenn dann die Sonne aufgeht und die umliegenden Gipfel Victoria Peak, St. John’s Peak und St. Andrew’s Peak in goldenes Licht taucht, sind alle Mühen jedoch vergessen.