Westeuropäische Touristen, die zum ersten Mal nach Südostasien reisen, sind häufig entsetzt über die – ihrer Auffassung nach – schlechte Hygiene bzw. schlechten hygienischen Standards in Malaysia. Tatsächlich gelten in diesen Ländern andere Standards als im Westen und in den meisten Fällen hilft nur “Augen zu und durch”.
Asiatische Toiletten sind gewöhnungsbedürftig
Dies gilt vor allem für die Benutzung öffentlicher Toiletten. In den größeren Städten sind die Toiletten moderner, westlicher Shopping Malls und in touristischen Einrichtungen wie Museen in der Regel die beste Wahl. Hier ist die Chance auch am größten “westliche” Ausführugen zu finden, auf die sich gesetzt wird und wo die Hygiene noch einen guten Standard hat. Andernorts, zum Beispiel an Raststätten an der Autobahn, in Bahnhöfen und Busbahnhöfen in Malaysia, sind vor allem asiatische Toiletten zu finden, die kaum mehr als ein Loch im Boden sind. Das Geschäft wird hockend verrichtet, abgespült wird mit einem Wasserschlauch oder – im schlimmsten Fall – mit dem Wasser aus einem bereitstehenden Eimer. Hygiene ist hier nicht immer im Fokus. Wer als Individualtourist unterwegs ist, sollte ein kleines Fläschchen mit hygienischer Handlotion in seinem Urlaubsgepäck mitnehmen um sich öfter die Hände zu reinigen – nicht nur nach dem Toilettengang. Wer in abgelegene Regionen reist, zum Beispiel ins Innere von Borneo oder auf kleinere Inseln , sollte auch eine Rolle Toilettenpapier oder mehrere Packungen Papiertaschentücher mitnehmen.
Wasserqualität in Malaysia
Das Trinkwasser kann in den größeren Städten wie Kuala Lumpur , Georgetown oder Melaka problemlos zum Zähneputzen genutzt werden, die Hygiene des Wassers ist hierfür ausreichend. Doch um Wasserflaschen damit aufzufüllen, ist es weniger geeignet. Mineralwasser wird überall für wenig Geld angeboten. Auf den Ferieninseln, vor allem an der Ostküste und auf Borneo , sollte ohnehin nur Wasser aus Flaschen getrunken werden, da die Wasseraufbereitung hier mangelhaft ist. In den meisten (besseren) Hotels steht zur Begrüßung schon eine Flasche Wasser auf dem Zimmer.
“Cook it, peel it or forget it” – wer kennt die alte Traveller-Weisheit zum Essen in den Tropen nicht? Frisches Obst wird in Malaysia überall angeboten und kann in Hotels, Restaurants und Straßenständen bedenkenlos gekauft und verzehrt werden. Bei Ananas, Wassermelonen und ähnlichen beliebten Früchten wird die Schale ohnehin nicht mitgegessen. Aber auch Früchte mit weicher Schale sollten geschält werden, da die äußeren Schalen häufig mit Pestiziden belastet sind. Vermieden werden sollten Früchte, die direkt auf gestoßenem Eis gekühlt werden, da das Eis häufig aus unbehandeltem, mit Keimen belasteten, Leitungswasser hergestellt wird.
Speiseeis aus hochwertigen Eisdielen, zum Beispiel in Shopping Malls, oder fertig abgepackt aus der Kühltruhe, kann problemlos genossen werden, doch bei Speiseeis mit fragwürdiger Herkunft (z.B. als Dessert in günstigen Restaurants) sollte lieber eine Alternative gewählt werden.
—
—
Hygiene bei der Essenzubereitung
Westliche Touristen stehen den zahllosen Garküchen in Asien anfangs häufig skeptisch gegenüber, doch das Essen ist in der Regel frisch und köstlich. Die Zutaten werden morgens frisch auf dem Markt eingekauft und tagsüber bei der Bestellung frisch vor den Augen der Wartenden zubereitet. Damit ist das Essen der “Hawker” meistens gesünder als das in den Restaurants, wo die Gäste nie sehen wie es in der Küche zugeht. Ein Tipp: Immer dorthin gehen, wo sich viele Einheimische tummeln. Diese wissen, welche Hawker das köstlichste Essen zubereiten und gehen fast täglich zu “ihrer” Garküche. Und dort, wo viel Betrieb ist, werden auch garantiert frische Zutaten verwendet.
Die stark von China beeinflusste malaysische Küche ist nicht so scharf wie beispielsweise die thailändische Küche, doch westliche Touristen sollten den Effekt der asiatischen Küche auf den eigenen Magen nicht unterschätzen. Scharfe Speisen und exotische Zutaten sorgen in Malaysia und Südostasien viel häufiger für Magenprobleme und Durchfall als Trinkwasser oder Obst.