Aufregender Dschungel, malerische Teeplantagen, bunte Blumen: Malaysia ist ein Flora Paradies für Naturfreunde. Es muss nicht einmal ein mehrtägiger Treck in den tiefen Dschungel von Borneo sein – auch der Botanische Garten von Putrajaya vor den Toren der Hauptstadt Kuala Lumpur bietet einen Überblick über mehr als 700 farbenprächtige tropische Pflanzen.
Der Dschungel der Ost-Insel
In den beiden ostmalaysischen Provinzen Sabah und Sarawak sind 95% des Bodens mit uraltem Dschungel bedeckt, dessen Bäume teilweise eine beeindruckende Höhe von über 80 Metern erreichen und kaum Sonnenlicht auf den Boden dringen lassen. Diese wirkliche einzigartige Flora wird auf ein Alter von 130 Millionen Jahren geschätzt. Mangroven und Palmen bieten nicht nur zahlreichen vom Aussterben bedrohten Tieren eine Lebenswelt, sondern auch einzigartigen Pflanzen.
Berühmt ist die nach dem britischen Gouverneur Sir Stamford Raffles benannte Rafflesia-Pflanze, die über einen Meter Durchmesser erreicht und für ihren widerwärtigen Geruch bekannt ist, der ihr auch den Beinamen “Leichenpflanze” einbrachte. Trotzdem ist die Rafflesia die offizielle Blume des malaysischen Bundesstaates Sabah und der Republik Indonesien.
Nicht minder bekannt ist die fleischfressende Pflanze Nepenthes Rajah, die nach dem legendären englischen Abenteurer James Brooke benannt wurde, der als “White Rajah of Sarawak” in die malaysische Geschichte einging. Die Nepenthes Rajah besitzt Fallen von 40 Zentimeter Tiefe und 20 Zentimeter Durchmesser, die nicht nur Insekten verschlingt, sondern sogar kleine Nagetiere.
Die Rafflesia und die Nepenthes Rajah sind wie viele andere endemische Pflanzen Borneos vor allem im Mount Kinabalu Nationalpark leicht zu finden, darunter auch viele Orchideenarten. Der Park, der sich über vier Klimazonen vom tiefen Dschungel bis zum alpinen Klima am Gipfel des Kinabalu erstreckt, bietet eine einzigartige Flora und Fauna , die zahllose Besucher nach Ostmalaysia lockt.
Die Flora der malaysischen Halbinsel
Auch wenn Borneo für Naturliebhaber die erste Adresse ist, gibt es auf der malaysischen Halbinsel eine vielfältige Pflanzenwelt zu entdecken. Teile des Dschungels wurden hier gerodet um Gummibäume zu pflanzen und heute produziert Malaysia etwa 46% des weltweit genutzten Gummis. Von Kuala Lumpur werden verschiedene Ausflüge angeboten, bei denen u.a. demonstriert wird, wie Gummi aus den Bäumen gewonnen wird.
Im berühmten Taman Negara Nationalpark lassen sich mehrtägige Trekking-Touren durch den Dschungel der Halbinsel buchen, die zum Gunung Tahan führen, dem mit 2187 Metern höchsten Berg der Halbinsel, oder zu einem “Canopy Walk” Spaziergang durch die Wipfel der Bäume. In diesem Park sind sage und schreibe mehr als 14.000 unterschiedliche Pflanzenarten heimisch, darunter viele endemische Pflanzen und Bäume.
Ein immer beliebter werdendes Ziel sind die Mangrovenwälder von Malaysia, die die Straße von Melaka säumen. Die meterlangen Wurzeln der Mangroven bieten einen einzigartigen Lebensraum für Schwämme, Algen und ähnliche Kleinstlebewesen, die wiederum Fische, Amphibien und Vögel anlocken. Die Wasserverschmutzung in der stark befahrenen Straße von Melaka bedroht dieses Naturparadies jedoch.
Die Botanischen Gärten von Malaysia
Wer sich im Nationalpark nicht auf eigene Faust auf die Suche machen möchte, kann den schönsten Blumen Malaysias auch in den vielen botanischen Gärten und Parks begegnen. Hierzu zählen unter anderem der in Deutschland als Topfpflanze beliebte chinesische Hibiskus, die Nationalblume Malaysias, die hier Bunga Raya heißt. Andere beliebte Blumen in Malaysia sind der Lotus, die Magnolie, der Jasmin und die Strelitzie. Neben den bereits erwähnten Botanischen Gärten von Putrajaya bei Kuala Lumpur bieten auch die Cameron Highlands neben ihren endlosen Teeplantagen mehrere sehenswerte botanische Gärten und Orchideengärten für Touristen.