Die Cameron Highlands sind eine etwa 712 Quadratkilometer große Region im Bundesstaat Perak von Malaysia, etwa 80 km nordwestlich von Ipoh. Das kühle Hügelland wurde in den 30er Jahren von den britischen Kolonialbeamten, die hier Erholung von der tropischen Schwüle in Ipoh und Penang suchten, als sogenannte Hill Station entwickelt. Als “Hill Stations” wurden im gesamten Empire jene Rückzugsorte bezeichnet, in denen Kolonialbeamte einen Hauch von England mit typisch englischen Bauten und Gärten erschufen um sich vom schweißtreibenden Kolonialgeschäft in den Städten zu erholen. Die wohl berühmteste Hill Station war Shimla im indischen Himalaya, das die Kolonialregierung Indiens in den heißen Monaten ihrer Hauptstadt Kalkutta vorzog.
Der höchste Berg der Region ist der Gunung Batu Brinchang mit 2.031 Metern, auf dessen Spitze ein Sendeturm und ein Aussichtsturm für Besucher steht. Der wichtigste Ort, in dem auch die Fernbusse aus dem Flachland ankommen und die meisten Hotels und Guesthouses für Individualreisende stehen, ist Tanah Rata in 1.400 Metern Höhe. In Tanah Rata leben sehr viele Inder, deren Vorfahren einst als Teepflücker in die Region geholt wurden, während der Nachbarort Brinchang eher chinesisch geprägt ist. Zwischen diesen beiden Orten befinden sich die meisten Sehenswürdigkeiten der Camerons. Die Temperatur steigt hier selten über 22 Grad. Wer aus dem Flachland kommt, sollte an wärmende Kleidung denken, da vor allem die Abende empfindlich kalt werden können. Tagsüber ist es oft neblig und mit Regenschauern muss gerechnet werden.
Geschichte der Cameron Highlands
Die Cameron Highlands erhielten ihren Namen von William Cameron, der 1885 von Sir Hugh Low, seinerseits britischer Abgesandter in Perak, den Auftrag erhielt, das Binnenland zu kartografieren und dabei das kühle schöne Hügelland entdeckte. Erst 40 Jahre später kam jedoch Bewegung in die Entwicklung der Highlands, nachdem Sir George Maxwell befand, dass sich hier gut eine Hill Station einrichten ließe. 1931 wurde die erste Straße in die Cameron Highlands fertiggestellt, die nicht nur britische Kolonialbeamte anzog, sondern vor allem auch chinesische Teepflanzer und Landwirte, die das Klima zu nutzen wussten. Innerhalb weniger Jahre entstanden zahlreiche Ferienhäuser, Hotels und Farmen, sowie zwei Internate für den britischen Nachwuchs, eine Polizeistation und ein Golfplatz. Durch den zweiten Weltkrieg kam die Entwicklung der Hill Station zunächst zum Erliegen, ehe sie nach 1945 fortgesetzt wurde.
Anreise bzw. Abreise
Die Cameron Highlands sind sowohl von der Westküste als auch von der Ostküste aus zu erreichen. Die meisten Besucher nutzen die Anfahrt vom Westen über Ipoh. Von Ipoh aus fahren auch zahlreiche Busse nach Tanah Rata. Die Fahrt dauert zweieinhalb Stunden. Eine weitere direkte Verbindung besteht zwischen Kuala Lumpur und Tanah Rata (4,5 Stunden Fahrt). Von Singapur aus fahren Busse durch die Nacht und setzen Passagiere bei Erreichen der Camerons an den großen Hotels oder im Zentrum von Tanah Rata ab. Wer von Osten kommt, kann in Gua Musang einen Linienbus nach Tanah Rata nehmen.
Ein guter Rat: Viele Touristen frühstücken noch einmal ausgiebig, ehe sie am Morgen einen Bus zurück ins Flachland nehmen. Nicht wenige von ihnen bereuen diese Entscheidung schon bald, denn die Strecke enthält mehr als 600 Kurven. In den Bussen liegen zwar häufig schon Plastiktüten bereit, doch wer einen empfindlichen Magen hat, sollte lieber erst essen, wenn das flache Land erreicht ist.
Tanah Rata und Brinchang sind etwa 4 Kilometer voneinander entfernt. Die Sehenswürdigkeiten sind daher eigentlich alle gut zu Fuß zu erreichen, doch es verkehren auch Linienbusse. Wer nicht viel Zeit hat, kann sich auch einer organisierten Tour anschließen, die an einem Tag beliebte touristische Orte wie die Boh Sungai Palas Tea Estate, die Kea Farm und den Sam Poh Temple abklappert.